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Dienstag, 2. Oktober 2012

der beliebteste Dialekt Deutschlands

Joa mei!

Bayrisch ist nach Emnid Befragungen zufolge der am meisten gemochte Dialekt in Deutschland. Schlusslicht ist Pfälzisch mit nur sieben Prozent. Der sächsische Dialekt erhielt 20% Zustimmung. Mein eigener Dialekt, der erzgebirgische, erscheint noch nicht einmal in der Statistik. Das das Sächsische nicht so sehr der Hit ist, versteht sich fast von selbst und das verstehen auch die meisten Sachsen. Ein Leipziger Mime des sächsischen Dialektes sagt es so: Das Sächsische ist kein Dialekt, es ist eher eine Maulfaulheit. Du lässt ganz einfach den Unterkiefer locker herab hängen und es läuft das Zeug von ganz allene raus.
Dennoch versuchen manche Leute, sich den Dialekt als marketingtechnisches Zugpferd zu eigen zu machen. So wie hier im Bild, fotografiert vor einem Restaurant auf der Meißner Albrechtsburg, empfinde ich das Thema sächsischer Dialekt eher auf der Talfahrt in Richtung 7%. Doch lest einfach selbst nach.....


Ruhe sanft........., Dialekt.


Zur Wahl des sächsischen Wortes des Jahres 2012 ein paar eigene Gedanken von mir:

In diesen Tagen ist malesawi mit ihrem Mann  in Sachsen unterwegs und sie baldowern (auskundschaften) dabei Meißen aus. In Meißen biddln (schlendern) die Beiden auch durch die vielen, kleinen Geschäfte der Stadt. Ob sie das Warenangebot auf dem Wochenmarkt äsdimiern (schätzen, achten) werden? In den meisten Cafés serviert man hier einen ganz guten Kaffee, doch manchmal gibt es auch Blämbe (übles Getränk). Wenn ihr zwei die Däde (an der Spitze sein) des Weinbergs in Radebeul erreicht haben werdet, könnte ihr das Didschn (eintauchen) von Gebäck in Wein oder Kaffee probieren. Aber nicht fähnsn (weinen), sollte es euch nicht schmecken und bitte nicht mich für diesen Tipp als Griewatsch (Krüppel, aber auch frecher Junge) beschimpfen. Es gibt noch so viel bei uns zu sehen, also - auf geht es. Deshalb den Rest der Getränke gulgsn (hastig trinken). Was ist jetzt los? Braucht ihr nach der kleinen Pause etwa eine Hitsche (Fußbank), um mit den müden Beinen wieder auf die Fahrräder steigen zu können? Wenn anschließend auf der Radfahrt ins Tal der Wind euch ins Gesicht weht, einfach die Augen zuknietschn (quetschen, drücken). Freut euch, denn bei der nächsten Rast in einem Lokal an der Elbe gibt es als Mittagsgericht Mauke (Brei). Vielleicht begegnet euch unterwegs eine närrsche (verrückt) Gesellschaft. Doch VORSICHT mit euren Rädern im Straßenverkehr, damit euch nicht so ein Platsch (Trottel, Tollpatsch) die Vorfahrt nimmt. Das anschließende Rummosern (nörgeln, beklagen) ist bei sächsischen Autofahrern legendär. Wenn ihr im Vorbeifahren so in die Gärten schaut, seht ihr manchen Bürger schorwerkn (nebenbei arbeiten, schwarz arbeiten) oder Kinder mit lautem Geschrei unter den Apfelbäumen däbsn (herumtollen, austoben). Wenn das viele Obst herabgefallen auf der Wiese herum liegt, frage ich mich immer wieder, warum urschen (verschwenden) die mit dem Zeug so rum. Ein Apfelmus ist doch so einfach daraus herzustellen. Kann aber auch gut sein, die Besitzer sind Meister im forsieln (etwas verlieren) und deshalb finden sie ihre Flotte Lotte nicht mehr. Oder sie haben Angst, es könnten bei der Arbeit Blasen an die Finger kommen. Na gut, so eine richtige Wumme (ein großes Exemplar einer Sache) an der Hand oder einem Finger ist schon sehr unangenehm.

So, das waren sie, das sind noch einmal alle Kandidaten für die sächsischen Wörter des Jahres 2012 für euch gewesen. Habt ihr wieder einen Favoriten darunter entdeckt?

Der Malesawi wünsche ich noch eine gute Zeit in und um Radebeul zu Fuß, auf dem Schiff, mit dem Rad oder mit welcher Fortbewegungsart auch immer.




 

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

schöne Geschichte. Hast Du Dir die ausgedacht?
LG B.

Egbert Büschel hat gesagt…

nun ja, das ist mir alles so zugeflogen und ich brauchte doch ein paar Worte zwischen den sächsischen Kandidaten für 2012...

;-)

malesawi hat gesagt…

Danke Egbert. Eine tolle Geschichte hast du uns geschrieben.:-))
Wir genießen das schöne Wetter, Mauke hatte ich gestern. Nur die Besenwirtschaften sind in der Woche zu. Wir hoffen, dass am morgigen Feiertag welche aufhaben.
Liebe Grüße!

Egbert Büschel hat gesagt…

wie auf Bestellung kommt heute noch die folgende Nachricht zum Tag der deutschen Einheit über das Internet:

Umfrage: Sächsisch ist der unbeliebteste Dialekt?

Berlin (dpa) - Sächsisch ist laut einer Studie der unbeliebteste Dialekt in Deutschland. Nur 8 Prozent aller Deutschen bezeichnen die ostdeutsche Mundart als ihren Lieblings-Dialekt, wie das Meinungsforschungsinstituts YouGov in einer Umfrage zum Tag der Deutschen Einheit ermittelte.

Ist der sächsische Dialekt wirklich so schlimm? weiter lesen unter:
http://web.de/magazine/lifestyle/leben/16352130-umfrage-saechsisch-unbeliebteste-dialekt.html#.A1000145


Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für diese Stücke Heimat. Das Schild ganz wunderbar, vielleicht ist die Entfernung daran schuld, aber kann es gar nicht oft genug lesen.
Meine Lieblingsdialekte unter anderem aus Stuttgart, Sachsen, Plattdeutsch.

Einen wunderbaren Mittwoch euch.